Bad Honeff 1977

v.l. Erwin Meyer, Max Herold, Martin Ersfeld, Ewald Bettner, Willi Elfner, Willi Horn,Walter Holschke, Karl Ersfeld, Adolf Koska

Archivbild bereitgestellt von Klaus Höchsmann


Geschichte des SV  bis zum 40-jährigen Jubiläum

40 Jahre SV der Züchter der Feldfarbentauben und Münsterländer FeldtaubenAm Anfang

stand die Idee von Erwin Meyer, dem jetzigen Ehrenvorsitzenden des SV, weißbindige Deutsche Schautauben in blau mit Hilfe der weißbindigen Feldfarbentauben zu erzüchten. Dies war bereits im Jahre 1968. Ende der sechziger/ Anfang der siebziger Jahre konnte von einer geregelten Zucht der Feldfarbentauben (FFT) in der Bundesrepublik keine Rede sein. Wie man den wenigen Anzeigen in der Fachpresse entnehmen konnte, befasstensich nur wenige Züchter im süddeutschen Raum nebenbei mit der Zucht. Im Standard waren beide Varianten, die glattfüßigen und die belatschten im Standard gemeinsam erfasst, wurden aber getrennt in zwei SV betreut, dem SV der Thüringer- und dem SV der Sächsischen Farbentauben. Eine Anfrage bei beide SV ergab, dass sie diese Rassen zwar betreuen, aber zurzeit keine Züchter dafür hätten.Erwin Meyer fand einen Züchter, der ihm ein Zuchtpaar, blau mit weißen Binden verkaufte. Aber statt seine Vorhaben zu verwirklichen, begann er mit der Zucht der Feldfarbentauben, die ihm mit ihrer Farbenpracht, ihrer Zuchtfreudigkeit und ihrem zutraulichen Wesen überzeugten.Da die Feldfarbentauben, im Freiflug gehalten, so viel Freude bereiteten, erfolgte der Blick über den Tellerrand. Es reifte sein Entschluss einen Verein zur Förderung der Zucht der FFTzu gründen. In Fachzeitschriften und Katalogen wurde nach Züchteranschriften Ausschau gehalten. 1970 kam es zu ersten Kontakte mit Richard Stickel, Oberursel/Taunus, Hedrich in Schlitz und PR Karl Siekmeier, Beerenbusch, die wiederum andere Züchter für die Idee begeisterten. So kamen der spätere erste Vorsitzende Karl Ersfeld und die Zfrd. Seidel und Kauschinger hinzu. Schon am 19.3.1970 stellte Erwin Meyer die erste Anfrage an den VDT, ob die Gründung eines SV der beide Varianten, die glattfüßigen und die belatschten in einemVerein betreut, Aussicht auf Anerkennung haben könnte. Von dort kam jedoch eine Absage und auch die bisher betreuenden SV lehnten sein Vorhaben ab.1972 kam es in Bremen zu einem Treffen mit Zfr. Adolf Koska, einem der Erzüchter der Münsterländer Feldtauben, die in diesem Jahr anerkannt worden waren. Es reifte die Idee, diese Rasse in dem zu gründenden SV mit zu betreuen. Anfang 1973 kommt es zum Versand des 1.Rundschreibens mit einer Beitrittserklärung an 15 bekannte Züchter. Ende 1973 haben sich 7 Mitglieder einer „Interessengemeinschaft der Züchter der Feldfarbentauben“ zusammen gefunden. PR Fischer wird als BZA Mitglied um Unterstützungder Clubgründung gebeten. Im 2.RS, dass im Oktober 1973 erscheint, heißt es: „Bis zur offiziellen Clubgründung treten wir als IG in Erscheinung und dürfen nichts unversucht lassen, unsere schöne und alte Rasse der Weißbindigen in jeder Hinsicht zu fördern und zu verbreiten.“Erwin Meyer fand auch Aufbauhilfe beim Kontakt zu Züchtern in der DDR, die ihn mit Artikelnaus der Fachpresse und Katalogen, besonders von der LIpsia, unterstützten.1973 importierte er über den VEB Zoologica von Zfr. Roman Kampe 2 Paar rote FFT, die bis dahin in der Bundesrepublik nicht vorhanden waren. Damit sind Ende 1973 folgende Farbenschläge der Glattfüßigen vorhanden: blau, schwarz, rot, gelb mit weißen Binden und blau-weißgeschuppt. Otto Erdt bekommt Nachzucht von den Roten und beginnt mit der Zucht. Der spätere langjährige Kassierer und heutiges Ehrenmitglied Willi Horn sucht eine Täubin, blau mit weißen Binden und stößt hinzu. Auf der ersten gemeinsamen Schau in Spenge / Kr. Herford am 8./9.12.1973 wurden 16 FFTund 4 Münsterländer Feldtauben ausgestellt. Zfr. Adolf Koska beantragt offiziell die Mitbetreuung der Münsterländer durch die Züchtergemeinschaft. Anfang 1974 sind nun 9 Mitglieder in der IG. Da die Mitgliederzahl jedoch nur schleppend zunimmt, wird dieHinzunahme der Schweizer Farbentauben erwogen. Zfr. Fischer schickt einen Artikel über FFT an die GB, der in der Nr. 19/74 veröffentlicht wird. Im DKZ Nr. 3/74 erscheint ein Artikel über MFT. Außerdem wird in beiden Fachzeitschriften ein erster Organisationsbericht veröffentlicht. Eine erneute Anfrage an den VDT vom 12.2.1974 ergibt als Antwort, dass trotzBetreuung der FFT durch den SV der Thüringer, bei 20 Mitgliedern ein SV anerkannt werdenmuss.Auf der VDT- und Europa-Schau 1975 in München wurden 10 FFT gezeigt. Hier gründeten 15 Mitglieder am 11.01.1975 den Club der Züchter der FFT, von denen Erwin Meyer, Willi Horn, Kurt Rupprecht, Max Herold und Herbert Bär dem SV bis heute die Treue gehalten haben. Zum Vorsitzenden wurde Zfr. Ersfeld gewählt. Nunmehr wird mit Schreiben vom 20.3.1975, mit schon 20 Mitgliedern, der Antrag auf Anerkennung als SV beim VDT gestellt, wobei sich die beantragte Betreuung auf glattfüßige und belatschte FFT, Münsterländer und was weniger bekannt sein dürfte, auch auf einfarbige FFT und die bereits gezeigten sogenannten Feldlerchen (nach evtl. Anerkennung) erstreckte. Am 31.5.75 schreibt der VDT,dass es mit den beiden SV noch Schwierigkeiten gäbe und dass die Einsendung einer Mitgliederliste mit gezüchteten Rassen erforderlich wäre. Danach wird mitgeteilt, dass die Frage auf den Sommertagungen der SV behandelt werden soll. Am 16.8.75. kommt die Absage vom VDT, da die beiden SV eine Abtretung der Rassen abgelehnt hätten und eine SV-Gründung daher nicht möglich wäre.Auf der JHV in Bad Honnef, wo die erste Sonderschau am 1./2.11.75 mit 37 FFT stattfand, wurde beschlossen, den Antrag des Clubs auf Anerkennung als SV vollinhaltlich aufrecht zu erhalten und gemäß der Satzung des VDT eine Abstimmung des VDT-Gesamtvorstandes anlässlich der VDT-Schau Verden im Januar 1976 herbeizuführen. Die Mitgliederzahl war jetzt auf 23 angewachsen.Anfang 1976 kam die VDT-Nachricht, dass das Präsidium des BDRG über die Herausnahmeder 2 Rassen auf der Bundestagung in Marburg im Mai entscheiden müsse. Gerügt wird die Durchführung einer Sonderschau ohne Anerkennung als SV. Am 10.5.1976 werden dem VDT noch vor der Bundestagung noch weitere 6 neue Mitglieder mitgeteilt.Da daraufhin keine weitere Nachricht kam, wurde am 20.12.1976 erneut die Aufnahme in den VDT beantragt. Die Mitgliederzahl betrug jetzt schon 31, davon waren 4 Züchter von MFT. Eine Bestandsumfrage unter den Mitgliedern ergab ein Ergebnis von 121 Zuchtpaaren:90 Paare glattfüßige, 8 Paar belatschte und 23 Paare Münsterländer. Als Vorsitzender erhieltZfr. Ersfeld am 24.12.1976 einen Brief vom VDT, dass das BDRG-Präsidium noch keine Entscheidung getroffen habe.Auf der VDT-Versammlung am 8.1.1977 in Offenbach teilte Zfr. Ilgen (Vors. SV Thür. Farbentauben) mit, dass sein SV in Zusammenarbeit mit dem SV der Sächsischen Farbentauben und den SZG in der DDR eine Umbenennung der glattf. FFT durchführen wolle, um die in der MB zusammengefassten glattfüßigen FFT und belatschten FFT als 2 Rassen für alle Zeit an die zwei SV zu binden.Dagegen legte der Club der Züchter der Feldfarbentauben mit Schreiben vom 17.2.1977 beim BZA, Zfr. Regenstein, Widerspruch ein und richtete am 5.3.77 wiederum ein Schreiben an den BDRG mit der Bitte um Anerkennung. Jetzt wurde vom BDRG eine Umfrage unter den Mitgliedern verlangt, wie viele Mitglieder unserer Rassen bereits den beiden Sondervereinen angehörten. Das Ergebnis war, dass von den 31 Mitgliedern nur je 1 Mitglied einem der beiden SV angehörte.Aufgrund dieser Umfrage kam endlich am 6.6.1977 vom VDT-Vorsitzenden die Mitteilung, dass der BDRG den SV der Züchter der Feldfarbentauben anerkannt hatte. DieUmbenennung in SV der Züchter der Feldfarbentauben und Münsterländer Feldtauben erfolgte 1980.1977 holte Erwin Meyer 2 Paar Feldfarbentauben, hellblau mit weißen Binden, von Walter Kühn, Seeligenthal in Thüringen aus der DDR und brachte den Farbenschlag dann 1979 auf der VDT-Schau in Verden nach nur einer Vorstellung zur Anerkennung. Den schönen handgemalten Teller, den ihm Walter Kühn bei der Gelegenheit schenkte, hält er noch heute in Ehren. Zu seinen weiteren züchterischen Leistungen zählt die Herauszüchtung der Feldfarbentauben, hellblau-weißgeschuppt (anerkannt 1980) bei den glattfüßigen und der Farbenschläge hellblau und hellblau-weißgeschuppt bei den belatschten (anerkannt 1981).Der SV gedieh in den folgenden Jahren prächtig und hatte um die 80 Mitglieder, die die Zucht voran brachten und auch ein sehr geselliges Vereinsleben pflegten. Ein weiterer Meilenstein war die Wiedervereinigung Deutschlands. Erwin Meyer war als Geschäftsführer wieder die treibende Kraft, der den Kontakt mit den SZG der DDR suchte, die die Rassen des SV betreuten. Da es in der DDR keine SZG Feldfarbentauben gab und beide Varianten in der DDR, wie früher im Westen Deutschlands in zwei SZG aufgeteilt waren, konnte es keinen Zusammenschluss, wie in den meisten SV, geben.Die Züchter-Ost stießen einzeln dazu. Klaus Höchsmann war der erste, der schon 1990 Mitglied wurde und seine Tauben in diesem Jahr auf der HSS in Michelstadt/Odenwald zeigte. Er schickte sie noch mit der Deutschen Post. Da diese dann im Westteil streikte, klappte der Rücktransport nicht. Die Tiere wurden zwei Wochen von den Züchtern dort betreut und konnten erst nach Streikende ihren Heimweg antreten. Von der Zusammenführung der beiden Populationen profitierten beide Seiten und brachte eine deutliche Verbesserung der Rassemerkmale. Nach Jahren des Aufschwungs und der Zeit des Zusammenfindens der Züchter aus beiden Teilen Deutschlands, wurde 1992 unter der Regie des ehemaligen Vorsitzenden und späteren Ehrenvorsitzenden Willi Elfner auf der HSS in Groß Biberau mit 393 Tauben das bisher beste Meldeergebnis erzielt. Ein großer Rückschlag war dann die Aberkennung der belatschten FFT 1993, die dann in sächsischen FFT umbenannt wurden und dem SV der Sächsischen Farbentauben zugeordnet worden sind. Mit dem Kampfgeist, den der SV in den Gründerzeiten gezeigt hatte, wäre das wahrscheinlich zu vermeiden gewesen. 1995 wurden die Isabellfarbigen mit weißen Binden anerkannt, die Klaus Höchsmann schon in der DDR zur Anerkennung ausgestellt hatte. 2005 kam der Farbenschlag Andalusierfarbig mit weißen Binden von Hans Mehrling und 2015 die Braunen mit weißen Binden von Rene ́Zollitsch dazu. Nachdem sich die Zahl der Mitglieder in diesen Jahren der magischen 100 näherte, sind heute noch 63 Züchter im SV organisiert. Vorsitzende des SV waren Martin Ersfeld, Bad Honnef (1975 – 1984),Willi Elfner, Beerfelden (1984 – 1990), Heinz Trumpfheller (1990 – 1994),Erwin Meyer, Minden (1994 – 2006) und ab 2006 Rene Zollitsch, Wiegleben. 

                                                                                                                 Klaus Höchsmann


Rundschreiben aus den Anfängen des SV

 SV d. Z. d. Feldfarben- und Münsterländer Feldtauben

 gegr. 11.01.1975

 

 Ehrenvorsitzender: Willi Elfner, 64743 Beerfelden

                                 verstorben 08.08.2012

Unsere SV-Vorsitzenden

Martin Ersfeld, Bad Honnef, vom 11.01.1975 - 14.10.1984

Willi Elfner, Beerfelden, vom 14.10.1984 - 25.11.1990

Heinz Trumpfheller, vom 25.11.1990 - 03.07.1994

Erwin Meyer, Minden vom 03.07.1994 - 18.06.2006

Rene Zollitsch, vom 18.06.2006 - 2018

Markus Schlangenotto, von 2018 -

 


              SV d. Z. d. Feldfarben- und Münsterländer Feldtauben

gegr. 1975

 Unsere Gründungsmitglieder

 Beitritt bis zum 11.01.1975

Seidel, Fritz, Burladingen

Meyer, Erwin, Minden

Ersfeld, Karl, Bad Honnef

Ersfeld, Martin, Bad Honnef

Fischer, Josef, Nordwalde

Kuschel, Rudi, Heiligendorf

Koska, Adolf, Westbevern

Dörnhöfer, Herbert, Kasendorf

Horn, Willi, Geroldsgrün

Rupprecht, Kurt, Burgthann

Herold, Max, Oedheim

Offers, Heinz, Altenberge

Mick, Heinz, Nimburg

Steg, Mads, Sonderborg

Bär, Herbert, Michelstadt

Elfner, Willi, Beerfelden